In einer feierlichen Zeremonie im Weißen Haus wurde am Mittwoch, 12. August, die „Medal of Freedom“, die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten, an Professor Muhammad Yunus und 15 weitere Persönlichkeiten verliehen. Ausgewählt wurden die diesjährigen Preisträger aufgrund ihres Engagements als „agents of change“ – als Wegbereiter für eine bessere Zukunft. Präsident Obama hob insbesondere den unermüdlichen Einsatz eines jeden Preisträgers hervor, „die trotz Hürden und Hindernissen ihren Weg gegangen sind und die Welt besser gemacht haben“.
„Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel und mit mir freut sich ganz Bangladesh. Der Preis ist ein Zeichen der Anerkennung. Es zeigt, dass unsere Arbeit Wirkung entfaltet und ermutigt uns, weiterzumachen“, so Yunus nach der Zeremonie im Weißen Haus.
Muhammad Yunus wurde für seinen Beitrag zur Bekämpfung der Armut geehrt, die er als größte Gefahr für den Weltfrieden sieht. 1983 gründete er die Grameen Bank, die zunächst Mikrokredite von oft weniger als fünf Euro an bedürftige Menschen in Bangladesh vergab. Mittlerweile gibt es acht Millionen Kunden in 40 Ländern – die Kreditausfallrate beträgt dabei weniger als drei Prozent. 2006 wurden Yunus und die Grameen Bank mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Seine Idee des „Grameen Social Business“ setzt sich auch in Europa immer mehr durch. Nach einem Joint Venture mit Danone zur Versorgung der Bevölkerung mit einem preiswerten, angereicherten Joghurt, folgten Veolia mit einem Projekt zur Aufbereitung von Trinkwasser sowie die BASF als erstes deutsches Unternehmen mit Social Business Modellen für Nahrungsmittelzusätze und Moskitonetze. Alle Joint Ventures arbeiten dabei nach dem Prinzip der wirtschaftlichen und finanziellen Nachhaltigkeit – Gewinne verbleiben nach Rückzahlung des zinsfreien Anfangsinvestments im Unternehmen und werden in die Expansion und Verbesserung der Arbeitsbedingungen investiert. Weitere Joint Ventures, Kooperationen und Projekte mit Universitäten, NGOs sowie großen internationalen Konzernen sind in Planung.
Im November wird Professor Yunus auf seiner Deutschlandreise unter anderem auch Berlin besuchen und dort an den Feierlichkeiten anlässlich „20 Jahre Mauerfall“ sowie am Vision Summit teilnehmen, einer öffentlichen Veranstaltung, die in diesem Jahr unter dem Leitmotiv „Another Wall to Fall“ steht und damit die Überwindung der Armut in der Welt durch den Social-Business-Ansatz thematisiert.
Bildunterschrift: Muhammad Yunus bekommt von Präsident Obama die „Medal of Freedom“ verliehen (Foto: Nasir Ali Mamun, frei zur Veröffentlichung bei Namensnennung)
Grameen Creative Lab
Das Grameen Creative Lab (GCL) ist ein Joint Venture zwischen dem Yunus Center in Bangladesh and circ responsibility, gegründet von Nobelpreisträger Muhammad Yunus und Hans Reitz, Gründer und Geschäftsführer von circ responsibility. Ihre gemeinsame Vision ist die Vernichtung der Armut – und zwar weltweit. Das Grameen Creative Lab wurde gegründet, um die Idee und die Grundsätze des Grameen Social Business unter Berücksichtigung der sieben Prinzipien von Prof. Yunus zu verbreiten.
Ansprechpartner: Hans Reitz
Grameen Creative Lab
Unter den Eichen 5
65195 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 / 986 82 21
Internet: www.grameencreativelab.com
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